Finanzdienstleistungen können nicht ohne die Fachkräfte existieren, die auf einem Finanzplatz wie Luxemburg arbeiten und leben. Die Coronakrise hat die Bedeutung des Wohlbefindens unserer Erwerbsbevölkerung unterstrichen. Luxemburg wird sein Arbeitsumfeld durch Ausbau der Infrastruktur und Erhöhung der Lebensqualität weiter verbessern, damit die Finanzindustrie gedeihen kann.
ZUGANG ZU TALENT SICHERN
Die luxemburgische Erwerbsbevölkerung für Finanzdienstleistungen umfasst rund 51.000 Mitarbeiter, von denen etwa 50 Prozent im Bankensektor (einschließlich Fondsdienstleistungen), 31 Prozent in der Fondsindustrie (die Teile, die nicht von Banken ausgeführt werden), 8 Prozent in der Versicherungsbranche und rund 11 Prozent in Unterstützungsdiensten tätig sind. Der Finanzsektor hat auch wichtige indirekte Auswirkungen auf die Beschäftigung und die Wertschöpfung für die gesamte luxemburgische Wirtschaft.
Viele der in der luxemburgischen Finanzdienstleistungsindustrie Beschäftigten leben in den Nachbarländern Frankreich, Belgien oder Deutschland und pendeln täglich nach Luxemburg. Luxemburg beschäftigt 100.000 Franzosen, 50.000 Deutsche und 50.000 Belgier. Zusammen machen diese Pendler etwa zwei Fünftel der luxemburgischen Erwerbsbevölkerung aus. Dies stärkt auch die mehrsprachige und multikulturelle Dimension Luxemburgs. Darüber hinaus kann Luxemburg auf einen großen Talentepool von rund vier Millionen Menschen zurückgreifen, die innerhalb einer Stunde Fahrt zur Hauptstadt leben. Heute bezieht Luxemburg seine Talente aus der ganzen Welt. Dies ist der kontinuierlich wachsenden Reichweite unserer Finanzdienstleistungsaktivitäten und der multinationalen Herkunft der Teilnehmer unserer Branche sowie der ihrer Kunden und der multinationalen Herkunft der Teilnehmer unserer Branche sowie der ihrer Kunden zu verdanken.
Trotzdem haben das unaufhaltsame Wachstum des luxemburgischen Finanzsektors sowohl in numerischer als auch qualitativer Hinsicht als der Weggang von Expats in Folge des Brexits den Talentepool des Herzogtums strapaziert. Regierung und Industrieverbände diskutieren mit der Universität Luxemburg, wie ihre Kurse an den sich verändernden Bedarf der lokalen Industrie angepasst werden könnten. Das House of Training und das Kompetenzzentrum an der Universität Luxemburg wurden ebenfalls eingerichtet, um dem Berufsbildungsbedarf von Finanzdienstleistern in einer sich kontinuierlich verändernden Industrie zu entsprechen. Die Unterstützung der Regierung für die Weiterqualifizierung des Finanzdienst-leistungspersonals hat sich als äußerst wertvoll und wirksam erwiesen, um Entlassungen und erhöhte Kosten zu vermeiden. Investitionen in die Ausbildung sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Industrie. Sie sind auch von entscheidender Bedeutung für die Behörden des öffentlichen Sektors, die sicherstellen müssen, dass ihre Mitarbeiter mit den Entwicklungen im Finanzdienstleistungssektor mithalten können
Die luxemburgische Regierung entwickelt derzeit eine nationale Talentstrategie und befasst sich ganzheitlich mit dem Thema. Dazu gehören auch Aspekte wie Wohnen, Bildung, Steuern und vieles mehr.
VERBESSERUNG DER LEBENSQUALITÄT
Bestes
Land
für Wirtschafts- und Arbeits-stellensicherheit
Platz 2 im
Anziehen von Talenten
3,6 Sprachen pro Person
Das europäische Land mit den meisten Sprachen
Die hohe Lebensqualität in Luxemburg zeigt sich in zahlreichen internationalen Studien und Rankings
Die Zukunft gehört dem Remote Working
Während der Lockdowns, die die Ausbreitung der Pandemie eindämmen sollten, arbeiteten mehr als 90 Prozent der Erwerbsbevölkerung der luxemburgischen Finanzindustrie im Homeoffice. Mitarbeiter, Arbeitgeber und Vorgesetzte zeigten sich hochzufrieden mit der Art und Weise, wie diese beispiellose Veränderung verlief. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind sich der Vorteile bewusst geworden und möchten auch nach der Wiederaufnahme des normalen Arbeitslebens einige Aspekte beibehalten. Es gibt gute Gründe für die Aufrechterhaltung eines Bürostandorts als Hauptarbeitsbereich. Die Erfahrung während des Lockdowns wird jedoch wahrscheinlich die Reflexion über flexiblere Arbeitsmuster anregen. Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der luxem-burgischen Erwerbsbevölkerung aus dem benachbarten Frankreich, Deutschland und Belgien in das Großherzogtum pendelt, würden diese Länder pragmatische und praktikable Lösungen für Fragen zu Steuern, Renten und Sozialversicherungsbeiträgen finden müssen.
ANPASSUNG DER INFRASTRUKTUR
Da die Wirtschaft seit vielen Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweist, musste Luxemburg erhebliche Investitionen in die Entwicklung und Modernisierung seiner Infrastruktur tätigen. Die öffentlichen Investitionen Luxemburgs liegen 2020 mit 4,4 Prozent des BIP weit über dem EU-Durchschnitt. Die Regierung hat beschlossen, die öffentlichen Investitionen nach der Coronakrise auf dem gleichen Niveau zu halten und gleichzeitig einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Prüfung des nachhaltigen Charakters öffentlicher Investitionen zu legen.
In den vergangenen Jahren wurden komplett neue Stadtzonen entwickelt. In Kirchberg, in Cloche d’Or, in Belval und an vielen anderen Standorten werden Gewerbe- und Wohnimmobilien entwickelt, um dem Bedarf einer wachsenden Wirtschaft und derjenigen, die darin arbeiten, entsprechen zu können. Bis Ende 2020 wird eine neue Straßenbahn die Stadt von Kirchberg zum Hauptbahnhof durchqueren. Bis Ende 2023 wird die Linie vom Flughafen nach Cloche d’Or verlaufen, wodurch die Verkehrsstaus innerhalb der Stadtgrenzen erheblich verringert werden. In Howald soll auch ein neuer Bahnhof für Hochgeschwindigkeitszüge gebaut werden. Auch der Flughafen wird erweitert.
Seit März 2020 sind alle öffentlichen Verkehrsmittel (Straßenbahn, Bus, Bahn) innerhalb des Landes kostenlos. Luxemburg ist das weltweit erste Land, das diesen wichtigen Schritt unternimmt und Menschen damit zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermutigt.
Luxemburg baut die Verfügbarkeit internationaler Schulbildung weiter aus. In mehreren öffentlichen Schulen wurde ein englischsprachiger Lehrplan erstellt, der zum IB- oder EB-Diplom führt. Als Teil des öffentlichen Schulsystems sind diese Kurse kostenlos. In Luxemburg gibt es mehrere private, kosten-pflichtige Schulen, darunter die International School, die St. Georges School, Sainte Sophie und andere. Außerdem verfügt Luxemburg als europäische Hauptstadt und Standort mehrerer EU-Institutionen über eine große europäische Schule, an der unter bestimmten Bedingungen Schüler von Eltern zugelassen werden, die nicht in den EU-Institutionen arbeiten.
IT- und Kommunikationsinfrastruktur sind weitere Bereiche, in denen Luxemburg weder Kosten noch Mühen spart, um auf dem neuesten Stand der Industriestandards zu bleiben. Die hohe Qualität der Infrastruktur ist einer der Gründe dafür, dass sich die Finanzindustrie während des Corona-Lockdowns so gut aufs Remote Working umstellen konnte.
Alle diese Investitionen unterstreichen das Engagement Luxemburgs zur Schaffung eines Umfelds, in dem die Finanzindustrie weiterhin florieren kann.
AMBITION STATEMENT :
Bis 2025 wird Luxemburg die kontinuierliche Expansion seiner Finanzindustrie weiter unterstützen, durch:
- Verbesserung
der Koordinierung der Bemühungen zur Talententwicklung durch Regierung, Wissenschaft und Industrie - Weitere
Stärkung des Profils Luxemburgs bei hochqualifizierten Arbeitskräften und Spitzenstudenten
- Steigerung
der Attraktivität Luxemburgs durch Anpassung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Expats - Erweiterung
des internationalen Studienangebots in Luxemburg
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